Do’s & Don’ts im Sommer mit Hund
So kommen wir mit unserem Hund gut durch die heiße Jahreszeit
Der Sommer ist da. Für viele Hundebesitzer:innen beginnt jetzt die schönste Zeit des Jahres. Doch für unsere Hunde ist diese Jahreszeit nicht nur mit Freude verbunden – sie bringt auch echte Gefahren mit sich.
Hitze, heiße Wege, Reizüberflutung, Zecken und Grannen: Wer mit Hund lebt, weiß, wie schnell ein Sommertag zur Herausforderung werden kann – vor allem, wenn man nicht vorbereitet ist.
Deshalb teilen wir hier unsere ganz persönlichen Do’s & Don’ts für den Sommer mit Hund – alles, was sich für uns mit Carlos in den letzten vier Jahren bewährt hat.
Do: Abkühlung & Zugang zu frischem Wasser ermöglichen
An heißen Tagen achten wir besonders darauf, dass Carlos ausreichend Möglichkeiten zur Abkühlung hat. Hunde können nicht wie wir schwitzen – sie regulieren ihre Körpertemperatur fast ausschließlich über Hecheln sowie über die Pfotenballen und die Nase. Doch das allein reicht bei Sommerhitze oft nicht aus.
Auf unseren Spaziergängen bevorzugen wir daher schattige Wege – am liebsten im Wald – und meiden sonnige Asphaltstrecken. Wir legen bewusst mehrere Pausen ein, vor allem Trinkpausen. Weil es in unserer Umgebung kaum natürliche Abkühlungsmöglichkeiten wie Bäche gibt, haben wir immer eine Trinkflasche mit integriertem Napf dabei.
Damit Carlos’ Wasser unterwegs nicht warm wird, packen wir die Flasche in unsere Kühltasche. Sie hält Wasser und leicht verderbliche Snacks wie Käse oder Fleischwurst angenehm kühl – und sorgt dafür, dass wir unseren anderen Krimskrams jederzeit griffbereit haben.

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Nach dem Spaziergang – egal ob morgens oder abends – wartet zuhause schon der Hundepool auf Carlos. Viel geplantscht wird zwar nicht, aber er steigt gerne hinein und genießt die Abkühlung für seine heißen Pfoten. Manchmal nutzt er ihn auch einfach nur als überdimensionalen Trinknapf. Auch okay.
Don’t: Gassi auf heißem Asphalt
Was viele unterschätzen: Asphalt, Pflaster und Sand können sich im Sommer extrem aufheizen. Schon ab 25 °C Lufttemperatur erreicht der Boden Temperaturen, die Hundepfoten ernsthaft verletzen können – schmerzhafte Verbrennungen sind keine Seltenheit.
Mit dem Handrücken-Test bist du auf der sicheren Seite: Lege deinen Handrücken mindestens fünf Sekunden auf den Boden. Ist er zu heiß, ist er es auch für die Pfoten deines Hundes.
Wir passen im Sommer nicht nur unsere Gassiorte, sondern auch unsere Gassizeiten den Temperaturen an. Mittags reicht eine kurze Runde im schattigen Garten völlig aus. Die großen Spaziergänge machen wir früh am Morgen oder abends – wenn es noch (oder wieder) angenehm ist.
Do: Zecken & Grannen im Blick behalten
Sommerzeit ist Zeckenzeit – und leider auch Grannenzeit. Zecken sind lästig und können gefährliche Krankheiten übertragen. Grannen – diese kleinen, borstigen Pflanzenteile – setzen sich schnell in Ohren, Nase oder Pfoten fest und bohren sich dort schmerzhaft ein.
Deshalb checken wir Carlos nach jedem Spaziergang: Wir streichen mit den Händen durchs Fell und kontrollieren alle „Hotspots“, also Pfoten, Zwischenzehenräume, Ohren, Achseln, Brustbereich und Bauch.
Wenn etwas ungewöhnlich aussieht oder sich Dein Hund auffällig verhält, unser Rat: Lieber einmal zu viel zum Tierarzt als einmal zu wenig.
Don’t: Den Hund im Auto lassen – auch nicht „nur kurz“
Es muss leider immer wieder gesagt werden: Ein Auto wird im Sommer in kürzester Zeit zur Hitzefalle. Bereits bei 22 °C Außentemperatur steigt die Temperatur im Fahrzeug innerhalb weniger Minuten auf über 50 °C. Für Hunde ist das lebensgefährlich – selbst bei leicht geöffneten Fenstern.
Deshalb ist für uns klar: Carlos bleibt bei warmem Wetter niemals allein im Auto. Auch nicht für zwei Minuten.
Da wir abends oft mit dem Auto in den Wald fahren, lüften wir den Wagen vor der Abfahrt immer gründlich durch. Auch die angestaute Hitze beim Einsteigen kann sonst gefährlich werden und im schlimmsten Fall einen Hitzeschock auslösen.
Do: Hundeeis selbst machen & erfrischende Snacks anbieten
An heißen Tagen lieben viele Hunde eine kleine Abkühlung von innen. Wir bereiten für Carlos deshalb gerne Hundeeis selbst zu – mit laktosefreiem Joghurt, ungesüßtem Apfelmus und einem Klecks Leberwurst. Oder wir greifen auf hochwertige Hunde-Smoothies zurück. Auf einer Schleckmatte eingefroren ist das nicht nur lecker, sondern auch eine tolle Beschäftigung.
Auch frisches Obst und Gemüse wie Wassermelone (ohne Kerne !) oder Gurke sind im Sommer beliebt. Carlos ist da eher mäkelig – er fischt stattdessen lieber seine Lieblingskekse aus dem Hundepool. Auch okay.
Don’t: Den Hund überfordern – körperlich & emotional
Was viele vergessen: Nicht nur die Temperaturen machen unseren Hunden zu schaffen – auch die Reizdichte im Sommer ist deutlich höher. Die Tage sind länger, Parks und Wege voller, es gibt mehr Geräusche, mehr Begegnungen, mehr Gerüche. Kinder schreien, Räder surren, Musik läuft, Grillduft liegt in der Luft – das alles ist Reizflut pur für viele Hunde.
Carlos ist ein reaktiver Hund und gerade im Sommer merken wir, dass sich sein Stressglas deutlich schneller füllt und er bei Reizen, die eigentlich schon gut klappen, wieder mehr Distanz braucht. Deshalb meiden wir bewusst trubelige Orte, gönnen ihm viele Pausen an ruhigen Ecken und reduzieren das Tempo. Statt Action setzen wir auf echte Bedürfnisbefriedigung: Schnüffeln, beobachten, buddeln – oder einfach mal liegen und gar nichts tun. Manchmal ist weniger einfach mehr. Vor allem im Sommer.
Unser Fazit:
Der Sommer kann für uns und unsere Hunde eine tolle Zeit sein – wenn wir aufmerksam, umsichtig und gut vorbereitet unterwegs sind.
Mit frischem Wasser, schattigen Gassiwegen, erfrischenden Snacks, einem wachen Blick auf Risiken und den passenden Alltagshelfern kommen wir gut durch die heiße Jahreszeit.
Und du mit ein paar unserer Tipps jetzt hoffentlich auch.

Wer schreibt?
Hi, wir sind Nikolas & Lisa und gemeinsam mit unserem Tierschutzhund Carlos haben wir 2021 rabaukenglück gegründet. Auf Instagram und in unserem Podcast „rabauken Radau“ lassen wir andere Hundebesitzer offen & ehrlich an unserem Leben mit Carlos teilhaben und geben hilfreiche Tipps & Reminder für einen positiven & achtsamen Alltag mit Hund.
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